Sven Giegold

Finance Watch stellt seine Gründungsmitglieder vor

PRESSEMITTEILUNG von Finance Watch hier dokumentiert

 

Finance Watch stellt seine Gründungsmitglieder vor

Brüssel, 12. April 2011: Finance Watch hat kürzlich die Namen seiner Gründungsmitglieder bekannt gegeben. Finance Watch wird als europäische Organisation neugegründet, um die Regulierung der Finanzmärkte zu verbessern.
Ziel ist es, die Lobbydominanz der Finanzindustrie aufzubrechen und insbesondere die Interessen der Zivilgesellschaft stärker in den Vordergrund zu rücken. Nahezu 30 zivilgesellschaftliche Organisationen, wie zum Beispiel die European Federation of Investors, der europäische Dachverband der Verbrauchschutzorganisationen (BEUC), der Europäische Gewerkschaftsbund, Oxfam, SOMO, die new economics foundation, Transparency International, UNI Europa und das World Development Movement werden Gründungsmitglieder von Finance Watch werden, wenn es im Sommer endgültig los geht.

Die vollständige Liste umfasst NGOs, Sozialverbände, Gewerkschaften, Verbrauchervereinigungen, Forschungsinstitute und Privatanlegervereinigungen. Weitere Mitglieder werden erwartet sich in den nächsten Wochen anzuschließen, darunter sind NGOS, Gewerkschaften und eine Reihe von qualifizierten privaten Personen mit besonderer Qualifikation im Bereich Finanzen (u.a. Akademiker, ehemalige Regulierer usw.). Eine Liste dieser „qualifizierten Mitglieder“ wird im Mai veröffentlicht.

 

 

Was passiert als nächstes?

Finance Watch wird nach belgischem Recht als  „Association Internationale Sans But Lucratif“ gegründet. Währenddessen wird das Fund-Raising mithilfe von vielen unabhängingen Stiftungen und Organisationen organisiert. Die Gründungsgesellschafterveranstaltung wird im Juni in Brüssel stattfinden, bei der der Vorstand gewählt, das ethische Komitee und die operativen Abteilungen sowie Mitarbeiter ernannt werden. Bis zum Ende des Sommers soll Finance Watch vollkommen arbeitsfähig sein.

 

Was ist Finance Watch?
Im Juni des vergangenen Jahres haben 22 Mitglieder des Europaparlaments zur Gründung von Finance Watch aufgerufen. Inzwischen unterstützen den Aufruf mehr als 200 Mitglieder verschiedener Parlamente in Europa. Hauptziel des Aufrufes war es ein Gegengewicht zur mächtigen Lobby der Finanzindustrie zu schaffen, wenn es um Fragen der Regulierung des Sektors geht. Finance Watch wird durch einen kleinen Stab von engagierten Mitarbeitern mit fundiertem Wissen zu den rechtlichen und technischen Fragen der Finanzindustrie und professionellen Lobbyisten agieren. Es wird sowohl Öffentlichkeitsarbeit als auch direktes Lobbying von Gesetzgebern und regulierenden Behörden betreiben werden. Der Vorstand wird durch die Mitglieder ernannt, die einen breiten Teil der Zivilgesellschaft in den Mitgliedstaten in der EU repräsentieren.

 

Warum wurde Finance Watch gegründet?
Finance Watch wurde mit dem Glauben daran, dass einen einwandfreier Finanzsektor wichtig für die Gesellschaft ist und deshalb ein erhöhtes öffentliches Interesse an seiner Funktionsfähigkeit besteht, gegründet. Zu häufig sind Initiativen die Regeln zu verbessern durch einseitiges Lobbying unterlaufen worden. Offenbar wurden bisher nur die Stimmen der Finanzlobbyisten vernommen.
Einige Verbrauchervereinigungen, Gewerkschaften und NGOs bringen sich bereits in die Prozesse ein, viele von ihnen, darunter auch die Finance Watch Gründungsmitglieder, sind jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass eine professionell zentralisierte Herangehensweise die Stimme der Zivilgesellschaft weiter stärken wird. So sollen die legislativen Reformen mehr auf das öffentliche Interesse ausgerichtet werden.

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Hier gibt es eine englischsprachige Präsentation zur Struktur von Finance Watch (pdf)